
Achtsam Atmen lernen
Hast du manchmal das Gefühl, deinen Bezug zum gegenwärtigen Moment zu verlieren?
Bei vielen Achtsamkeitsübungen steht die Atmung im Zentrum der Aufmerksamkeit, denn der Atem verbindet dich ganz konkret im Hier & Jetzt mit der Außenwelt.
Sobald du dich – vor allem in stressigen Momenten – mit deinem Atem beschäftigst, wird deine Aufmerksamkeit automatisch von dem „Problem“ abgezogen. Dieser Trick sorgt dafür, dass du ein bisschen Zeit gewinnst, um einen klareren Blick für deine gegewärtige Situation zu erlangen.
Der Atem des Lebens ist wohl der wichtigste Bezugspunkt zu deiner Lebendigkeit. Ohne Nahrung kannst du mehrere Wochen existieren, ohne Wasser ein paar Tage, aber ohne Atem zu holen nur ein paar Sekunden, bestenfalls, nach einigem Training, vielleicht ein paar Minuten.
Sporttaucher sind ein Beispiel für diese antrainierte Atem-losigkeit.
Der Atem ist auch als Odem bekannt. Dem Lebensatem, der Gott dem Menschen eingehaucht hat, um ihn lebendig zu machen.
Diese Lebendigkeit ist ein wahres Wunder, denn bei jedem Atemzug verbinden wir uns mit der Außenwelt und lassen frische Energie in uns hineinströhmen.
Durch tiefes, bewusstes Atmen können wir uns in einer schwierigen Situation unmittelbar beruhigen. „Einmal tief durchatmen“ ist daher ein Ausspruch, den sicherlich jeder Mensch kennt und der viel mehr Weisheit beinhaltet, als man zunächst vermuten mag.
Im weiteren Sinne, ist die Atmung auch eine physische Ernährungsform des menschlichen Körpers. Durch die feinstofflichen Partikel in der Luft, welche von den Pflanzen ausgegeben werden, kann der Mensch quasi ganz nebenbei viele Nährstoffe und Informationen der Umwelt aufnehmen.
Heutzutage ist unsere Luft angefüllt von vielerlei Schadstoffen, die wir zwar nicht direkt sehen können, aber trotzdem einen Effekt auf unseren physikalischen Körper haben können. Wenn wir aber in einer natürlichen Umgebung beheimatet sind, am Meer die frische Seeluft erfahren oder in einem alten Wald zu Besuch sind, können wir uns mit dieser unsprünglichen Ernährung über die Atemluft verbinden.
Die Rückbesinnung auf die Urkraft des Atmens kann dich tatsächlich im Alltag in vielerlei Situationen positiv mental beeinflussen, da sie dich direkt mit deiner achtsamen Wahrnehmung in Kontakt bringen kann und mit deinem Körper verbinden wird.
Wenn du lernst, deine Aufmerksamkeit gerade in schwierigen Momenten bewusst – und sei es nur für einen kurzen Zeitraum – auf deine Atmung zu richten, wirst du ganz automatisch in einen viel achtsameren Zustand versetz werden.
Eines der bekanntesten Beispiele ist auch die „richtige Atmung“ bei der Geburt eines Kindes, bei welchen die Gebährende die Wehen „einfach weg atmen“ soll.
Das Geheimnis besteht vielleicht ganz einfach auch darin, die Tiefen-Atmung erst einmal zu erlernen. Viele Sportler nutzen bereits diese tiefe Atemtechnik, um ihre Leistungsfähigkeit zu steigern und bessere Resultate erzielen zu können.
Wenn du bisher noch keine Erfahrung mit der wohltuenden Wirkung der Tiefenatmung gemacht hast, dann probiere doch einmal Folgendes:
Lege dich entspannt auf den Rücken.
1. Atme durch die Nase tief ein, bis in den Bauchbreich und spüre, wie deine Bauchdecke sich anhabt. Atme so tief, dass du einen richtigen Kugelbauch bekommst.
2. Atme dann durch den Mund wieder aus und ziehe gleichzeitig die Bauchmuskeln zusammen, so als ob du deine Bauchdecke in den Bauchnabel hinein ziehen würdest.
Wiederhole diese Atemtechnik einige Male.
Bereits nach kurzer Zeit, wirst du merken, wie wohltuend dieser Wechsel zwischen Entspannung (Einatmen) und der Anspannung (Ausatmen)
sich auf dein ganzes Körpersystem auswirken wird.
Natürlich kannst du diese Übung generell auch im Stehen machen.
Vielleicht auch einfach nebenbei, zum Beispiel, während du an der Supermarktkasse wartest oder eben in besonders stressigen Situationen, um deine Aufmerksamkeit aus dem äußeren Konflikt in deinen Körper zurück zu holen.
Wie jede andere Achtsamkeitsübung, braucht auch diese Atemübung ein wenig Zeit und Training, um als neue Routine in deinem Gehirn gespeichert zu werden. Um so öfter du dich bewusst dazu entscheidest, deine Atmung ins Zentrum deiner Aufmerksamkeit zu stellen, desto fester wird sie zu einem unbewussten Hebel, um deinen Geist effizient zur Ruhe zu bringen.
Übung macht den Meister 😉
Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag &
viel Erfolg beim Erlernen, der entspannenden Tioefenatmung!
Alles Liebe, deine Sabrina

